Mallorca – das Urlaubsland der Deutschen


Mallorca ist die Hauptinsel der spanischen Balearen im westlichen Mittelländischen Meer und hat 586 000 Einwohner auf eine Strecke von 36600 km². Die Bewohner Mallorcas, die zum größten Teil Katalanen sind, werden auch Mallorkiner genannt.

In Mallorca gibt es weit mehr als nur Sonne, See und Sand. Hier findet man gotische Kirchen, malerische Dörfer, silbern schimmernde Olivenhaine und versteckte Buchten. Auch für Action ist gesorgt, es erwartet den Touristen rund um die Uhr beliebte In-Lokale und eine Disko-Szene. Die Hauptstadt Palma hat den Besuchern nicht nur kulturelle Sehenswürdigkeiten, sondern auch ein pulsierendes Nachtleben zu bieten. Die Insel zieht jedoch nicht nur Nachtvögel und Strandläufer an. Im Sommer trifft man hier auch die Prominenz. Luxusjachten ankern neben Gourmet-Lokalen und schicken Boutiquen. Ob der Tourist nun den internationalen Jet-set, das süße Nichtstun oder das echte Mallorca sucht, die größte Insel der spanischen Balearen wird ihn sicher nicht enttäuschen. Für anspruchsvolle Urlauber bietet die Landschaft mit gotischen Kirchen, zerklüfteten Felsen, malerischen Dörfern und silbern schimmernden Olivenhainen eindrucksvolle Momente. Die beliebteste Freizeitbeschäftigung scheinen Tanzen, Trinken und süßes Nichtstun zu sein. Sollten etwas Gesünderes gesucht werden, gibt es Wanderrouten, die begeistern, besonders im gebirgigen Nordwesten. Der Frühling ist die beste Jahreszeit. Im Sommer ist es zu heiß und zu trocken. Die flacheren Gebiete laden zum Radfahren ein. Auf der Insel werden überall Räder vermietet. An der Küste haben Sie die Qual der Wahl zwischen einer breiten Palette von Wassersportarten. Die nötige Ausrüstung wie Surfbretter, Segelboote, Katamarane, Kajaks und Tretboote kann man vor Ort mieten. Auch Taucher kommen auf Mallorca auf ihre Kosten. Wenn Sie lieber rutschen als tauchen, sind die zahlreichen Wasserparks genau das Richtige für Sie. Die praktischsten Verkehrsmittel auf der Insel sind Rad und Pkw. In Palma finden Sie mehrere Unternehmen, die beides vermieten. Sollten Sie öffentliche Verkehrsmittel bevorzugen, können Sie mit dem Bus vom Flughafen nach Palma fahren und von dort mit anderen Bussen weiterreisen. Die Insel besitzt drei Eisenbahnlinien. Zwei beginnen am Plaça de Espanya in Palma: eine führt in den Nordwesten nach Sóller und die andere ins Landesinnere nach Inca. Die dritte Linie verbindet Inca mit Sa Pobla. Zwischen den Badeorten verkehren Schiffe und Wassertaxis.Von Insel zu Insel können Sie fliegen – eine relativ teure Entscheidung – oder mit den billigeren Fähren ab Palma, Port d’Alcúdia und Cala Ragjada fahren. Der internationale Flughafen Son Sant Joan Airport liegt 8 km von Palma entfernt. Die Insel ist ein so beliebtes Reiseziel, dass die meisten Fluggesellschaften Direktflüge anbieten. Wenn Sie über Spanien anreisen, kostet der Flug sicher mehr. Am billigsten sind die Flüge ab Barcelona und Valencia, besonders in der Nachsaison. Diese Städte sind auch über Fähren mit Mallorca verbunden. Tickets kaufen Sie im Voraus oder direkt im Hafen.Berühmt sind die Zuchtperlen, die überall auf der Insel angeboten werden. Auch die Stickerei ist qualitativ hochwertig. Zu den immer noch beliebten Volkstänzen gehören bolero, jota, copeo und mateix. Ursprünglich sprach man auf der Insel Katalanisch. Die spanische Regierung verbot jedoch eine Zeit lang den Gebrauch dieser Sprache. Seit der 1983 gewährten regionalen Selbstständigkeit sind alle Straßen wieder in Katalanisch beschriftet. Wie auf allen Mittelmeerinseln umfasst die Speisekarte auch auf Mallorca viele Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten. Spezifischere Spezialitäten sind ensaimada, ein spiralförmiger Krapfen und sobrasada, eine würzige Wurst, die kalt oder warm serviert wird. Mallorca ist die einzige Baleareninsel, die auch Wein produziert.

Mallorca ist 3660 km² groß und hat ca. 586 000 Einwohner. Den Nordwesten der Insel durchzieht ein zerklüftetes Gebirge (Cordilla Norte), das im Puig Mayor 1445 m erreicht und mit schroffer Steilküste zum Meer abbricht. Den Südosten bildet ein Höhenzug (Sierra de Levante, bis zu 560m hoch).Zwischen beiden Gebirgszügen erstreckt sich fruchtbares Hügelland, das von den tief eingreifenden Buchten von Alcudia in Nordosten und Palma im Südwesten begrenzt wird. Besonders günstige Boden- und Klimabedingungen ließen eine üppige und artenreiche Pflanzenwelt entstehen. So z.B. der Anbau von Agrumen, Mandeln , Oliven, Wein, Tomaten und Frühgemüse. Gute Bedingungen gibt es auch für Blumen, Steineichen, Feigen- und Johannisbrot. Die Insel beherbergt auch Reptilien, Bergziegen, wilde Schafe, Hasen und Kröten. Raubvögel, Turmfalken und die seltenen Rabengeier sind im NW anzutreffen. Die Zugvögel nisten im Sommer in den Mooren. Der Parc Natural del´Albufera und die Insel Cabrera stehen unter Naturschutz. Die ersten Siedler auf Mallorca waren Höhlenbewohner, deren Ursprung unbekannt ist. Sie hinterließen Töpferwaren und Werkzeug aus Horn. Die Talayot-Periode begann um 1000 v. Chr. Die für dieses Zeitalter typischen massiven, kegelförmigen Türme sind in Capocorp Vell im Südteil der Insel erhalten. Danach kamen die Phönizier und die Griechen. Der Name der Inselgruppe leitet sich vermutlich von dem griechischen Verbballein, d.h. werfen, ab, da die mit Zwillen bewaffneten Einwohner Mallorcas die Karthager im 2. Punischen Krieg gegen die Römer unterstützten. Im Jahr 123 nahmen jedoch die Römer die Insel ein. Sie bauten Straßen, legten Städte an und bekehrten die Einheimischen zum Christentum. Anfang des 10. Jh.s wurde Mallorca dem Emirat Cordoba angeschlossen. Unter der dreihundertjährigen maurischen Herrschaft verzeichnete Mallorca Höhen und Tiefen. Trotz der Probleme zwischen Christen und Muslimen blühte der Handel durch die strategische Lage zwischen Afrika und Spanien auf. Auch die Landwirtschaft entwickelte sich prächtig. Vom Reichtum der Insel angezogen, eroberte König Jaume I. von Aragonien und Katalonien 1229 die Insel und gründete das selbstständige Königreich Mallorca. Leider wurden in dieser Zeit sehr viele maurische Bauten zerstört. Gleichzeitig emanzipierte der aragonische Herrscher die auf der Insel lebenden Juden, schaffte die Steuern ab und förderte den Handel. Ihm ist schließlich auch die erst 1661 fertiggestellte Kathedrale Sa Seu, das Wahrzeichen Palmas, zu verdanken. Er hinterließ sein Reich seinen beiden Söhnen: Pedro erbte Katalonien, Aragonien und Valencia, Jaume II. erhielt Montpellier, Roussillon und die Balearen. Von der blühenden Wirtschaft auf den Balearen angezogen, landete Pedro IV. von Aragonien 1349 auf Mallorca und nahm die Insel in Besitz. Das endgültig mit der Krone Aragoniens vereinigte Mallorca fiel jedoch schnell wieder in Vergessenheit. Da die Insel mit den Kolonien in Amerika keinen Handel treiben durfte, begann die Wirtschaft zu stagnieren.

Das 16. Jh. war von bürgerkriegsähnlichen Zuständen, Judenverfolgungen durch die Inquisition und der drohenden Gefahr des Ottomanischen Reiches gekennzeichnet. Im 17. Jh. ging es der Insel weiterhin wirtschaftlich schlecht. Die Pest raffte Tausende von Menschen dahin. Im 18. Jh. wurde Katalanisch endgültig durch Kastilisch ersetzt. Trotzdem flohen Scharen von Katalanen während der Napoleonischen Kriege nach Mallorca. Hungersnöte, Trockenzeiten und Epidemien erschwerten das Leben auf der Insel im 19. Jh. Verbesserte Kommunikation mit dem Festland, ein Eisenbahnnetz und landwirtschaftliche Erfolge führten jedoch allmählich zu einem kulturellen und wirtschaftlichen Aufschwung. Trotzdem wanderten viele Inselbewohner nach Amerika aus. Die Entwicklung des Massentourismus ab den fünfziger Jahren des 20. Jh.s ermöglichte der Insel ein beeindruckendes Comeback. Seitdem baden Millionen von Urlaubern alljährlich an den herrlichen Stränden Mallorcas. Heute hat Mallorca den höchsten Lebensstandard in Spanien. Der Erfolg hat jedoch seinen Preis: Große Teile der Küste wurden durch hässliche Betonbunker verunstaltet, über ein Fünftel der Grundstücke gehört Ausländern. 1983 wurden die Balearen zu einer autonomen Region. Verwaltungssitz ist Palma de Mallorca. Die Behörden stehen heute vor einem Dilemma: Wie können Fremdenverkehr und Umweltschutz gleichzeitig gefördert werden?

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