Stätdereise nach Dresden


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Dresden – eine Stadt mit überwältigender Vergangenheit

Dresden ist die Landeshauptstadt von Sachsen und bietet von Schlössern über Kirchen bis hin zu Museen alles, was das Herz begehrt. Die Sehenswürdigkeiten liegen zentral auf etwa einem halben Quadratkilometer. Somit sind auch schon alle Sehenswürdigkeiten gesehen. Von außen. Es sollten jedoch mehrere Tage für einen Besuch in Dresden eingeplant werden, denn es lohnt sich wirklich, diese Stadt einer eingehenden Untersuchung zu unterziehen. Neben dem Pflichtprogramm der historischen Altstadt gehören auch Ausflüge in andere Stadtteile wie der Inneren Neustadt, welche in barockem Glanz erstrahlt oder in der Äußeren Neustadt ein Gründerzeitviertel mit Kultstatus. Schlösser eingebettet in Weinberge, extravagante Villen, pittoreske Dorfkerne, ausgedehnte Elbauen und noch mehr Museen.

Die Frauenkirche – Dresdens neues altes Wahrzeichen

Der sagenhafte protestantische Sakralbau wurde von George Bähr, welcher die Fertigstellung nicht mehr erlebte, zwischen 1726 und 1743 erbaut. Die Kuppeln entstammen italienischen Inspirationen. Trotz anfänglicher Resistenz gegenüber vieler Bombenangriffen stürzte die Kirche am 15. Februar 1945 in sich zusammen. Die Ruine avancierte nach dem Krieg zum Mahnmal.

Mit der Bergung und Inventarisierung noch zu verwendender Steine begann 1993 der Wiederaufbau, welche am 30. Oktober 2005 festlich eingeweiht wurde. Das Innere des Gotteshauses ist lichtdurchflutet in barocker Pracht. Auf den fünf Emporen findet sich Platz für 1.800 Menschen. Mit den vorhandenen alten Teilen konnte der Altar rekonstruiert werden ebenso das Orgelprospekt. In der Unterkirche ruhen die Gebeine des George Bährs. Den Aufstieg zu der Laternenplattform über die Kuppel ist sehr zu empfehlen.

Der Zwinger – ein Gebäudekomplex der Superlative

Das von August dem Starken in Auftrag gegebene Bauwerk wurde zwischen 1709 bis 1732 verwirklicht. Hierbei handelt es sich um eine prachtvolle Gebäudeansammlung mit zauberhaften Gartenanlagen. Die luftig-heitere Anlage ist ein beispielloses barockes Gesamtkunstwerk. Wasserspiele gruppieren sich um den rechteckigen Hof mit dem Wall- und Glockenspielpavillon, welche wiederum mit vier Bogen- und Langalerien verbundenen Eckpavillons vereinigt sind. Die Hauptpforte bildet das Kronentor mit der Zwiebelkuppel. Die polnische Königskrone wird von Adlern getragenen. Bei einem Spaziergang um den Wallpavillon erreicht man das verspielte Nymphenbad sowie die Dächer der Galerien. Diesen Ausblick auf die Gesamtanlage ist wirklich sagenhaft, ebenso wie der Spaziergang entlang der Balustrade zum Glockenspielpavillon. Die aus Meißner Porzellan errichteten Glocken spielen Melodien von Mozart, Vivaldi und Bach. Diese erklingen von Ostern bis Dezember täglich um 10.15, 14,15 und 18.15 Uhr. Abends finden im Zwingerhof Konzerte und Ballette statt.

Die Elbschlösser und ihre Parks

Drei Perlen der Schlossarchitektur des 19. Jahrhunderts schmiegen sich an den Elbhang zwischen Zentrum und dem „Blauen Wunder“ (Brücke). Den besten Blick auf alle drei Grazien bietet sich einem vom Käthe-Kollwitz-Ufer.

Das Schloss Albrechtsberg wurde 1850 bis 1854 im Stile einer römischen Renaissancevilla erbaut. Zu DDR-Zeiten war es ein Pionierpalast. Heute befinden sich hier die Jugendkunstschule und eine Gastronomie-Lehreinrichtung. Im prächtigen Kronsaal, im türkischen Bad, auf der Gartenterrasse sowie die römischen Bäder unterhalb des Schlosses werden für Konzerte und Tagungen genutzt.

Das benachbarte spätklassizistische Lingnerschloss entstand gleichzeitig als Villa Stockhausen für den Kammerherrn des Prinzen. Seit 2002 befindet sich das Gebäude in Sanierung.

Das in eine reizvolle Parkanlage eingebettete Elbeschloss Eckberg wurde von 1859 bis 1861 im neogotischen Tudorstil errichtet. Heute ist das Palais eine Residenz für ein Nobelhotel.

Die Semperoper – eines der schönsten Opernhäuser der Welt

Errichtet wurde die Oper im Stile der italienischen Hochrenaissance. Die Fassaden sind mit sechs Skulpturen verziert, welche Schiller, Goethe, Shakespeare, Sophokles, Molière und Euripides darstellen. Hoch über dem prunkvollen Eingangsportal thront die Panther-Quadriga von Johannes Schilling.

Auch das Innere des Monumentalbaus ist von aufwendiger Schönheit. So sind alle Räumlichkeiten reich verziert mit Stuck und Gemälden. Der Zuhörersaal bietet sowohl im Parkett als auch auf den vier Rängen Platz für etwa 1.300 Besucher. Die Akustik soll angeblich sogar die Mailänder Scala übertreffen. Wer nicht an Aufführungen teilnehmen möchte, kann tagsüber mit Führungen das Bauwerk erkunden.

 

Dresden wartet mit über 40 Museen auf

Für Museumsgänger ist Dresden geradezu ein Mekka. Den Ursprung der vielen Museen begann um die 1560 gegründet von Kurfürst August mit seiner ins Leben gerufenen Dresdner Kunstkammer. Die Staatlichen Museen umfassen acht Einrichtungen. Die gesamte Dresdner Museenwelt gehört heute zu den bedeutendsten Museen der Welt.

 

Das Grüne Gewölbe – ein unübertroffenes Museum der Extraklasse

Die reichste Schatzkammer Europas genießt einen Weltruf. Es fällt einem schwer bei so viel strahlendem Glanz und überbordender Pracht eine Entscheidung zutreffen. Am besten besucht man beide Gewölbe, um ja nichts zu verpassen.

Zur Auswahl steht das Historische Grüne Gewölbe, welche die Schatzkammer August des Starken präsentiert. Bezaubernde Kunstwerke in barocker Inszenierung bieten sich vor verspiegelten Wänden und auf vergoldeten Konsolen dar. Im Neuen Grünen Gewölbe platzieren sich etwa 1.000 ausgesuchte Meisterkunstwerke in spiegelfreien Vitrinen, welche perfekt ausgeleuchtet sind und im Detail eine wunderbare Symbiose bilden. Einmalige außergewöhnliche Preziosen aus Gold, Silber, Email sowie farbenfrohen Edelsteinen, weißes Elfenbein und feinstes Perlmutt, Kokosnüssen und Straußeneiern kredenzt der Dresdner Hofjuwelier Dinglinger. Der Räumlichkeiten blitzen in allen erdenklichen Farbnuancen, sodass fast eine Sonnenbrille nötig wäre.

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